Ekloparasiten

Flöhe
Flöhe sind flügellose Insekten. Ihr ein bis zwei Millimeter langer Körper ist seitlich abgeflacht und dunkelbraun. Sie besitzen lange Sprungbeine, die ihnen das Überwinden auch größerer Entfernungen ermöglichen.
Nahezu jeder Hund und jede Katze wird im Laufe des Lebens einmal von Flöhen befallen. Auch reine Wohnungshaltung schützt nicht vor diesen Plagegeistern, denn selbst der Besitzer kann unbemerkt einen Floh einschleppen.
Zwar hat jede Tierart einen “eigenen” Floh, diese nehmen es aber mit der Wahl ihrer Wirte nicht so genau. So finden wir bei auch Hunden Igelflöhe oder Katzenflöhe und bei Katzen Mäuse - oder Hühnerflöhe, und auch das Blut des Menschen wird nicht verschmäht.
Leichter Flohbefall bleibt häufig unbemerkt, erst bei stärkerem Befall tritt der typische Juckreiz und meist auch die ersten Flohbisse beim Besitzer auf.
Entgegen der allgemeinen Annahme lebt der überwiegende Teil der Flöhe nicht auf ihrem Wirt, sondern in dessen Umgebung, wo auch die Entwicklung vom Ei über mehrere Larvenstadien, die sich schließlich verpuppen, stattfindet. Aus den Puppen schlüpft schließlich die nächste Flohgeneration, die sich hungrig über ihre Opfer hermacht. Bevor ein Flohbefall entdeckt wird, haben sich die Flöhe oft schon in der Umgebung massiv vermehrt, besonders beliebt sind Teppiche, Polstermöbel und Betten.
Flöhe sind, auch bei leichtem Befall nicht nur ein hygienisches Problem. Flohspeichel kann zu allergischen Reaktionen der Haut führen, es entsteht die sogenannte “Flohdermatitis”. Weiterhin dienen Flöhe als Zwischenwirte für Bandwürmer und gelten auch als Überträger von Hautpilzerkrankungen, die vor allem bei Langhaarkatzen gefürchtet sind. Beim Menschen verursachen Flohbisse stark juckende Quaddeln, meistens mehrere an einer Stelle.
Mit Beginn der wärmeren Jahreszeit sollten unsere Hausgenossen daher entweder prophylaktisch gegen Flöhe geschützt oder wenigstens regelmäßig auf Flohbefall kontrolliert werden. Dies geschieht am besten mit einem engzinkigen Kamm, mit dem das Fell besonders auf der Kruppe und im Halsbereich durchgekämmt wird. Wenn dann entweder Flöhe oder Flohkot (schwarze Krümel, die auf einem weißen Papier mit Wasser vermischt wieder blutig-rot werden) zu finden sind, ist Handeln dringend geboten.
Zur Prophylaxe und Behandlung von Flohbefall gibt es eine Menge verschiedener Präparate in unterschiedlichen Formulierungen. Sie reichen von Flohhalsbändern über Puder, Sprays und Spot-Ons bis hin zu Tabletten. Welches Präparat für den einzelnen Fall besonders geeignet ist, sollte mit dem Tierarzt abgeklärt werden. Dieser verfügt über die notwendige Fachkenntnis, um im Einzelfall auch zur Sanierung der Umgebung die sinnvollste Kombination zu finden und dabei gleichzeitig Rücksicht auf wichtige Lebewesen in unsrer Umwelt, wie Fische oder Bienen, zu nehmen.
Die Behandlung der Flohdermatitis muss oft gesondert erfolgen, wichtig für den Erfolg ist zunächst die Beseitigung der Parasiten. Einzelne juckende Flohbisse beim Menschen behandelt man mit kühlenden Gels, wie sie auch gegen Mückenstiche eingesetzt werden.

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Haarlinge
Ebenfalls zu den Insekten gehören die Haarlinge von Hund (Trichodectes canis) und Katze (Felicola subrostratus). Sie sind in Körperbau und Lebensweise den Läusen nahe verwandt. Obwohl sie kein Blut saugen, sondern sich von Hautschuppen und -absonderungen ernähren, verursachen sie erheblichen Juckreiz, was die befallenen Tiere dazu veranlassen kann, durch Kratzen die eigene Haut zu schädigen.
Die gesamte Entwicklung der Haarlinge findet auf dem Körper des Wirtstieres statt. Die Weibchen kleben ihre Eier (Nissen) an den Haren fest. Die beweglichen Haarlinge, Göße etwa 0,5-1,5mm sowie die in den Haaren festsitzenden Nissen sind schon mit bloßem Auge zu erkennen. In der Regel werden überwiegend geschwächte, sehr junge oder Tiere aus unhygienischen Haltungsbedingungen von Haarlingen befallen. Außerhalb ihres Wirtes können Haarlinge nur wenige Tage überleben, die Ansteckung erfolgt von Tier zu Tier.
Diagnose und Behandlung eines Haarlingsbefalls sind vergleichsweise einfach. Unter dem Mikroskop erkennt der Tierarzt diese Parasiten an ihrer typischen Körperform, zu Behandlung sind fast alle Parasitenmittel geeignet

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Holzbock (Zecke)
Der Holzbock gehört zur Familie der Schildzecken und ist die in unseren Breitengraden am häufigsten anzutreffende Zeckenart. Sie verdankt ihren lateinische Namen ihrem Aussehen, das einer Rizinusbohne ähnelt
Im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung lebt diese Zecke nicht auf Bäumen, sondern auf der Erde beziehungsweise auf der Suche nach Wirtstieren im Unterholz, Gebüschen, Sträuchern und hohem Gras.
An ihrem ersten Beinpaar trägt sie ein Organ, das auf chemische Reize (Buttersäure in den Hautausscheidungen) und Temperatur reagiert und der Zecke die Anwesenheit eines geeigneten Wirts anzeigt. Sie kriecht dann sofort auf ihr Opfer, durchtrennt die oberste Hautschicht und verankert ihren Saugrüssel in der Haut. Dabei gibt sie ein örtliches Betäubungsgift ab, so dass der Biss zunächst unbemerkt bleibt.
Der Holzbock hat einen relativ komplizierten Lebenszyklus, der vom Ei über mehrere Larvenstadien und eine Nymphe, die noch ungeschlechtlich ist, bis zum fortpflanzungsfähigen (adulten) Tier ein bis zwei Jahre in Anspruch nimmt. Die Idealtemperatur für die Entwicklungschritte liegt bei 15-20° C, so dass wir Zecken meist im Frühjahr sowie im frühen Herbst begegnen. Bei den Zecken ernähren sich alle Entwicklungsstadien und sowohl männliche als auch weibliche Adulte von Blut. Für jeden Entwicklungsschritt ist eine Blutmahlzeit notwendig, wobei von jedem Entwicklungsstadium bestimmte Wirtsorganismen bevorzugt werden.
Im Herbst, nach der letzten Blutmahlzeit, legt die weibliche Zecke etwa 2000 Eier ab, die zu einem Paket zusammengeklebt werden und stirbt anschließend. Im Frühjahr schlüpfen dann sechsbeinige Larven, die bevorzugt kleine Nagetiere befallen, um sich anschließend auf dem Boden zu weiteren Larvenstadien zu entwickeln. Nach mehreren Häutungen entsteht dann die noch geschlechtslose Nymphe, die jedoch schon die für Spinnenartige typischen 8 Beine besitzt. Sie nutzt das Blut etwas größerer Säugetiere, wie Kaninchen, Hunde oder Katzen für Ihre weitere Entwicklung zur adulten Zecke. Die geschlechtsreifen Zecken schließlich nehmen ihre Blutmahlzeit auf großen Säugern, wie Rotwild, Kühe und Pferde, Menschen, aber auch Hunden und Katzen ein. Nach der Paarung sterben die männlichen Zecken, ebenso wie die Weibchen, nachdem sie iher Eier abgelegt haben. So schließt sich der Kreis.
Von Zecken gehen nicht unerhebliche Gesundheitsgefahren aus, denn sie können Überträger von Bakterien, Viren und einzelligen Parasiten sein.
Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME), Borreliose und Ehrlichiose sind nur einige dieser Erkrankungen, die sowohl für Menschen als auch für Tiere gefährlich sein können. Gegen einige dieser Erkrankungen gibt es vorbeugendeSchutzimpfungen.
Da es bisher kein Mittel gibt, das zuverlässig das Ansaugen der Zecken verhindert, ist die sicherste Maßnahme, neben einer Prophylaxe durch Halsband oder Spot-on-Präparate die Tiere täglich auf Zeckenbefall zu untersuchen und jede gefundene Zecke umgehend zu entfernen.

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Braune Hundezecke
Und wenn er noch so treuherzig schaut - Hände weg von streunenden und kranken Hunden! Immer wieder bringen Reisende Tiere aus dem Urlaub mit nach Hause. Doch ein Hund kann ein gefährliches Mitbringsel sein: Mit ihm kommt häufig auch die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) zu uns.

Besonders in den Mittelmeerländern sind viele Hunde von diesem Parasiten befallen. Obwohl die Braune Hundezecke überwiegend an Hunden Blut saugt, kann sie auch Menschen stechen. Diese Zecke kann Rickettsien übertragen, einen Erreger, der das Mittelmeerfleckfieber auslösen kann. Nach einer Infektion mit dem Mittelmeerfleckfieber kommt es rund um die Einstichstelle zu Punktblutungen unter der Haut. Die Erkrankung kann harmlos verlaufen, es kann aber auch zu lebensbedrohlichen Blutungen in Lunge, Leber und Zentralnervensystem kommen.

Klimawandel bringt neuen Lebensraum
In der Natur war es in Deutschland bislang zu kalt für die Braune Hundezecke. Doch wenn sich das Klima weiter erwärmt, ist damit zu rechnen, dass die Braune Hundezecke auch hier heimisch wird - und mit ihr das Mittelmeerfleckfieber. Es ist zu erwarten, dass sich das Mittelmeerfleckfieber bei uns ausbreiten wird. Die Erfahrung zeigt: Sind erst die Überträger hier, treten auch die Krankheiten vermehrt auf. Die Hundezecke wird immer wieder eingeschleppt. Künftig wird sie wahrscheinlich auch hier überleben können.

Schützen Sie sich und Ihr Tier!
Urlauber sollten einige Vorsichtsmaßnahmen einhalten, wenn Sie Ihren eigenen Hund mit in die Ferien in Mittelmeerländer nehmen: Suchen sie das Tier regelmäßig ab und entfernen Sie Zecken sofort. Empfehlenswert ist außerdem die Anwendung spezieller chemischer Mittel zur Zeckenabwehr. Überprüfen Sie nach der Rückkehr regelmäßig das Körbchen ihres Hundes und alle anderen Stellen, an denen er sich aufhält, um auch abgefallene Zecke, Nymphen und Larven zu entdecken.

Hundezecken-Invasion in der Wohnung
Hat man die Zecken erst einmal eingeschleppt, kann es schnell zu einem unangenehmen Problem kommen: Die Braune Hundezecke kann sich im Gegensatz zu anderen heimischen Zecken in Wohnräumen vermehren. Sie ist nicht auf ein feuchtes Klima angewiesen, sondern überlebt auch in trockener Luft und pflanzt sich fort. So kann es durchaus vorkommen, dass man sich aus dem Urlaub auch ein Zeckenpärchen mitbringt - und dann eine böse Überraschung erlebt, wenn die Tiere plötzlich in großer Zahl in der Wohnung auftreten.

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Auwaldzecke
Vorkommen und Verbreitung

Die Auwald- oder Buntzecke (Dermacentor reticulatus) wurde ebenfalls aus südlichen und südöstlichen Ländern mit Hunden nach Deutschland importiert. Diese Zeckenart bevorzugt feuchtere Wiesen und schattige Waldränder. Sie ist inzwischen in verschiedenen Regionen in ganz Deutschland heimisch geworden, da auch kältere Winter ihr nichts ausmachen.

Entwicklungszyklus und Wirtstiere
Die ausgewachsenen Zecken sind etwas größer als der Gemeine Holzbock und unterscheiden sich von diesem vor allem durch ihr marmoriertes Rückenschild, das bei den Weibchen nur einen Teil, bei den Männchen dagegen den gesamten Körper bedeckt. Wie der Gemeine Holzbock befällt die Auwaldzecke nicht nur Hunde, sondern auch andere Tiere. Larven und Nymphen parasitieren vor allem auf kleinen Säugetieren, während die ausgewachsenen Zecken dann auch auf größeren Wirten, wie dem Hund, zu finden sind.

Übertragung von Krankheitserregern
Bedeutsam ist diese Zecke, da durch sie die Erreger der Babesiose übertragen werden können.

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Ohrmilben
Der Körper von Otodectes cynotis ist oval. Die ersten drei Beinpaare überragen deutlich bei allen Stadien seitlich den Körper. Die Larve hat drei Beinpaare.
Die erste Nymphe (Protonymphe), zweite Nymphe (Deutonymphe) und die erwachsenen Weibchen und Männchen haben vier Beinpaare, wobei nur beim Männchen das vierte Beinpaar deutlich ausgeprägt ist.
Das erste und das zweite Beinpaar haben kurze ungegliederte Haftstiele mit Haftglocken. Beim Männchen sind diese auch am dritten und vierten Beinpaar zu finden. Die Eier sind weißlich und länglich-oval

Entwicklungszyklus
Die Entwicklung zur erwachsenen Milbe über ein Larven-, und zwei Nymphen stadien dauert durchschnittlich 3 Wochen. Ohne Wirt kann die Milbe nur einige Tage überleben. Das Männchen tritt mit Teleonymphen in Kopulation. Die Befruchtung findet unmittelbar nach der Häutung der Nymphe zum Weibchen statt.

Verbreitung
Die Übertragung erfolgt in erster Linie durch direkten Kontakt zwischen den Tieren Otodectes cynotis ist bedingt wirtsspezifisch. Sie befällt vor allem Fleischfresser.

Krankheitssymptome
Die Milbe lebt im äußerer Gehörgang bzw. der inneren Ohrmuschel, wo sie die Haut ansticht und sich von der austretenden Lymphflüssigkeit ernährt. Das verursacht Juckreiz und vermehrte Absonderung von Ohrschmalz. Die Folge sind Entzündungenen im Gehörgang. Durch zusätzliche bakterielle Infektion wird der Prozess eitrig. Dann sind meist keine Milben mehr zu finden. Es befindet sich rötlich-braunes bis schwarzes Ohrschmalz (in großen Mengen !) im äußeren Gehörgang, verbunden mit starkem Juckreiz. Später bilden sich Krusten und Borken am Ohrrand und Ohrgrund. Die Tiere zeigen heftiges Kopfschütteln und Kratzen im Ohrbereich. Bei Katzen ist oft der Bereich vor dem Ohr blutig gekratzt.

Diagnose
Typisch ist reichlich rötlich-braunes bis schwarzes Ohrschmalz im äußeren Gehörgang. Bei der Betrachtung des Gehörganges mit Hilfe des Ohrspiegels sind lebende Milben und Eier sichtbar. Nach der Entnahme von etwas Ohrschmalz können Milben unter dem Mikroskop nachgewiesen werden.

Prophylaxe
Fernhalten nicht befallener/gesunder Tiere (Hunde, Katzen, Frettchen) von befallenen. Alle Tiere, die mit den Befallenen Tieren in Kontakt waren, sollten mitbehandelt werden .

Therapie
Ohrmilben sollten vom Tierarzt behandelt werden. Zu Beginn der Behandlung werden die Ohren gründlich gereinigt. Im Anschluß wird ein Präparat, welches die Milben abtötet, ins Ohr gebracht. Diese Behandlung sollte ca. 14 Tage dauern, um auch die Jugendformen der Milben abzutöten.
Alternativ ist bei Katzen auch die Injektion eines antiparasitären Wirkstoffes möglich. Diese Injektion muß nach 1 Woche und ggf nach 2 Wochen wiederholt werden.
Zusätzlich sollten alle Hunde und Katzen, die mit dem befallenen Tier in Kontakt waren, mitbehandelt werden.

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Sarcoptes-Milben
Eine winzige ovale Milbe, Sarcoptes scabiei, mit vier kurzen Beinchen und zwischen 0,2 und 0,4 Mikrometer groß, ist Auslöser jener Hauterkrankung, die mit dem wohl stärksten vorkommendem Juckreiz verbunden ist.
Ausgelöst wird dieser Juckreiz durch die weibliche Milbe, die einen Gang in die Oberhaut des Hundes gräbt und dort ihre Eier ablegt. Diese und die Exkremente der Milben verursachen den Juckreiz, der den Hund zu ständigem Kratzen „zwingt“. Aus den Eiern entwickeln sich innerhalb von 17 – 21 Tagen über ein Larven- und zwei Nymphenstadien wieder erwachsene Milben. Die gesamte Entwicklung des Parasiten findet also vollständig auf dem Wirt statt. Die Population wächst rasch, ein Weibchen legt während seiner drei- bis vierwöchigen Lebenszeit etwa 50 Eier.
Milben, die der Hund beim Kratzen oder Schütteln an die Umgebung abgibt, sind ohne Wirt etwa 18 – 21 Tage überlebensfähig und können einen neuen Wirt befallen.
Hauptwirte der Sarcoptesmilben sind neben Hunden Füchse und Marder, auch Gamswild. Wildtiere leiden oft unter einer Sonderform der Sarcoptesräude mit starker Krustenbildung vor allem an den Ohren. Die indirekte Infektion von Hunden durch solch abgeschüttelte Krusten scheint an Bedeutung zu gewinnen.

Die Sarcoptes-Milben sind relativ wirtspezifisch, die beim Hund vorkommende Art sarcoptes scabiei var. canis, kann zwar auf den Menschen übertragen werden, die weibliche Milbe gräbt auch Gänge in die Oberhaut des Menschen und legt ihre Eier ab, stirbt jedoch meist nach einigen Tagen von allein ab. Auch der Mensch leidet dann unter Juckreiz, der stärker wird, wenn sich die Haut erwärmt (z.B. im schön warmen Bett). Auf der Haut zeigen sich häufig kleine gerötete Erhebungen, manchmal auch Bläschen. Genannt wird dies „Trugräude“ und kann meist nur schwer oder gar nicht nachgewiesen werden, da gewöhnlich nur wenige Milben Auslöser sind. Ein weiterer Kontakt zu dem räudigen Tier sollte allerdings unterbleiben oder noch besser die Behandlung des Tieres veranlasst werden, auch wenn es nicht das eigene ist. Aufgrund der überlebensmöglichkeit der Milben außerhalb eines Wirts sollte die Umgebung desinfiziert werden.

Das Leitsymptom der Sarcoptose, der quälende Juckreiz, zeigt sich bereits sehr zeitnah nach einer Infektion, manchmal bereits nach Stunden, gewöhnlich nach ein oder zwei Tagen. Die Milben bevorzugen empfindliche Hautstellen, die weniger behaart sind, also Kopf, Ohren, Ellbogen, Sprunggelenk, Vorderbrust, Unterbauch und Schenkelinnenseiten. Bei genauerer Untersuchungen finden sich winzige Stichwunden, um die herum sich die Haut abschuppt und kahle Stellen entstehen. Durch das Kratzen kommt es zu bakteriellen Entzündungen, Krusten, weiterem Haarverlust, zu Veränderungen der Haut mit Verdickungen und Schwarzfärbung („Elefantenhaut“). Bei länger unter Sarcoptes-Milben leidenden Tieren kommt es zu Gewichtsverlust, Ruhelosigkeit und sogar Wesensveränderungen wie mangelnde Führigkeit oder sogar Aggression. Auch beim Hund verstärkt sich der Juckreiz unter Wärmeeinwirkung.

Der Nachweis der Sarcoptes-Milben erfolgt durch Hautgeschabsel von Stellen, die der Hund durch Lecken nicht erreichen kann. Dieser Direktnachweis kann mitunter schwierig sein, da bereits wenige Milben diesen enormen Juckreiz auslösen.
Eine Blutuntersuchung auf Sarcoptes-spezifische Antikörper ist ebenfalls möglich, dafür muss die Ansteckung aber bereits zwei bis vier Wochen zurückliegen. Das Ergebnis der Blutuntersuchung ist kritisch zu betrachten, da 5 bis 10 % der Hunde trotz Milbenbefall keine Antikörper bilden – ein negativer Befund schließt die Diagnose Sarcoptose also nicht automatisch aus.

Den Sarcoptes-Milben kann mittels Shampoos, Sprays, Spot-on-Präparaten und Injektionen zu Leibe gerückt werden. Der Juckreiz kann mit Medikamenten ebenfalls gelindert werden. Für die Art der Behandlung wird mitentscheidend sein, wie kooperativ der Patient Hund ist – denn es muss der ganze Körper, auch Kopf und Ohren, konsequent behandelt werden, bei langhaarigen Hunden oder solchen mit sehr dichtem Fell kann bei Shampoo-Einsatz vorab eine Schur erforderlich sein. Leider lassen sich mit einer Behandlung niemals alle Entwicklungsstadien der Milbe abtöten, was bedeutet, dass die Behandlung über einen Zeitraum von mindestens sechs bis acht Wochen mehrfach wiederholt werden muss.
Eine konsequente und sehr gründliche Umgebungsbehandlung ist wichtig, damit die Therapie Erfolg hat und sich das Tier in seiner Umgebung nicht ständig neu infiziert. Hierzu gehören auch alle anderen im Haushalt lebenden Hunde, auch Tiere wie Katzen, Frettchen, Meerschweinchen. Haus, Wohnung oder Zwinger, Transportkäfige, Auto, Bürsten und Kämme – wirklich alles, womit das infizierte Tier in Kontakt gekommen sein könnte, sollte für mindestens dreißig Tage behandelt werden.

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Demodex-Milben
Sie ist mikroskopisch klein, lebt und vermehrt sich vor allem in den Haarbälgen oder Haarfollikeln - \"Demodex canis\", die Demodex Milbe. Mit einem Lebenszyklus von ungefähr 30 Tagen (vom Ei bis zur erwachsenen Milbe) lebt sie auf ihrem Wirt von Haarzellen, Plasma und Blut.

Übertragung
Durch engen Kontakt mit ihren Welpen überträgt die Hündin die Demodex-Milbe in den ersten 2-3 Lebenstagen ihres Wurfes. Aber nur ein kleiner Teil der Nachkommen entwickelt im späteren Leben eine Demodikose, wie der Befall mit den Milben in der Tiermedizin bezeichnet wird.

Der Krankheitsausbruch benötigt neben der Ansteckung noch weitere begünstigende Faktoren. So wurde beobachtet, dass Hunde mit angeborener Abwehrschwäche besonders häufig befallen werden.
Andere Tierarten und Menschen werden von der Demodex-Milbe des Hundes nicht angesteckt.

Symptome
Die Demodikose zeigt sehr unterschiedliche Erscheinungsformen. Befallene Hunde leiden unter Haarausfall, schmerzhafter oder juckender Haut und bakteriellen Hautinfektionen. Eine relativ typische Erscheinungsform der Demodikose, ist die \"Demodex Brille\". Gemeint ist damit ein Haarausfall, der rund um die Augen verläuft.

Auch ein gesunder Hund kann von Demodex-Milben befallen sein, ohne dass sich je Probleme entwickeln. Wenn sich die Milben jedoch über ein bestimmtes Maß vermehren können, verursachen sie sichtbare Hautveränderungen. Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft ist ein normal funktionierendes Immunsystem Vorraussetzung dafür, die Anzahl der Milben gering zu halten. Wird eine Demodikose diagnostizieren, kann dies durch ein gestörtes Immunsystem bedingt sein.

Bei jungen Hunden entwickelt sich eine Demodikose oft bevor ihr Immunsystem vollständig ausgebildet ist. Die Erkrankung zeigt sich durch kleine Bereiche mit Haarausfall, meistens im Bereich des Gesichtes oder der Beine. Diese Form wird lokalisierte Demodikose genannt und heilt in 90% der Fälle auch ohne Behandlung ab. Nur ca. 10% der Tiere entwickeln die generalisierte Form dieser Erkrankung.

Bei der generalisierten Form ist es wichtig, nach der Grundursache zu suchen, die das Immunsystem des Hundes so geschwächt hat, dass es überhaupt zum Ausbruch kommen konnte. Bei der generalisierten Form sind mehrere, große Bereiche des Körpers betroffen. Aufgrund der Vererblichkeit dieser Form, sollte man bei befallenen Tieren eine Kastration oder Sterilisation in Erwägung ziehen.

Diagnose und Therapie
Bei Hautauffälligkeiten, die auf eine Demodikose hinweisen, ist der Gang zum Tierarzt unausweichlich. Mit einem Spatel oder scharfen Löffel entnimmt der Tierarzt aus den oberen Hautschichten ein Hautgeschabsel. Unter dem Mikroskop lassen sich die Milben sehr gut erkennen, in einigen Fällen ist aber auch eine Hautbiopsie für eine Diagnose nötig. Dabei wird ein kleines Hautstück chirurgisch entnommen und histologisch beurteilt.

Kann die Ursache für die Schwächung des Immunsystems ausgemacht werden, sind die Erfolgsaussichten für eine viel höher als bei einem nicht auffinden der Ursache. Die Behandlung einer Demodikose ist langwierig und kann Wochen oder Monate in Anspruch nehmen kann. Der Therapieerfolg liegt etwa bei 90%, aber trotz der neuen Behandlungsmethoden gibt es immer wieder Fälle, die in Abständen wiederkehren. Grund dafür ist in den meisten Fällen eine unsachgemäße, inkonsequente oder zu früh abgesetzte Behandlung.

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Herbstgras-Milben
Viele Hundebesitzer kennen das Leid, dass ihre Tiere im Spätsommer und im Herbst mit den Grasmilben haben. Im Volksmund heißt die Krankheit Erntebeiß, Augustpocken oder Augustbolzen. Die Grasmilbe, auch Herbstgrasmilbe oder Neotrombikula autumnalis ist ein Bodenbewohner. Die erwachsenen Parasiten ernähren sich von kleinen Arthropoden.
Die Larven jedoch sind Wirbeltierparasiten, die die Haut anbohren und saugen. Neben Kleinsäugern können auch unsere Haustiere Hunde, Katzen, Kaninchen und der Mensch befallen werden.
Die nur etwa 0,25 mm großen,sechsbeinigen orangefarbenen Larven befallen vor allem Stellen mit dünner Haut, dies sind bei Hund und Katze vorzugsweise

  • Zwischenzehenhaut
  • Ellbogenbeuge
  • Ohrfalte
  • Ohrrand
  • Lidrand
  • Anus, Vulva
  • Bauch
  • Kopfbereich

Beim Menschen sind vor allem die Knöchel und Achselhöhlen betroffen. Oft findet man ganze Nester von Grasmilbenlarven, vor allem an den Stellen, wo unsere Haustiere sie durch Lecken nicht erreichen können.
Die erwachsene Milbe lebt im Boden, bei Dürre, Frost und Regen bis zu 90 cm tief. Im Herbst schlüpfen die sechsbeinigen Larven. Sie folgen dem Licht und sammeln sich vor allem an mäßig feuchten Stellen in Wiesen und Gärten auf Grashalmen. Dort lauern sie besonders an warmen Tagen den vorbeimarschierenden Tieren / Menschen auf.
Die Larve saugt insgesamt 2-3 Tage, wobei sie auf das Mehrfache ihrer ursprünglichen Größe anschwillt.
Anschließend läßt sie sich fallen, dringt in den Boden ein und entwickelt sich dort im Laufe der nächsten Monate über das Nymphenstadium zur erwachsenen Milbe.

SCHADWIRKUNG
Die Larve stößt ihre Haken durch die Haut. Der in die Wunde gedrückte Speichel löst die oberste Zellschicht auf. Die dabei entstehende Füssigkeit wird aufgesaugt. Erneute Speichelabgaben vertiefen die Wunde. Der abgegebene Speichel enthält Stoffe , die, vor allem beim Menschen, fürchterlich jucken. Aber auch manche Tiere leiden entsetzlich unter den Grasmilben. Dabei kratzen und lecken sie sich an den betroffenen Stellen derart, daß großflächige blutige und krustige Veränderungen auftreten können. Die meisten betroffenen Tiere haben diese Probleme jedes Jahr immer wieder. Soweit bekannt ist, werden von den einheimischen Grasmilben keine Krankheiten übertragen.

DIAGNOSE
Im typischen Fall ist ein Befall mit Larven der Grasmilben anhand der kleinen orangen blütenstaubähnlichen Auflagerungen leicht zu erkennen. Gerade aber bei den Tieren, die sehr stark unter den Parasiten leiden, das heisst Tiere, die sich extrem lecken, kratzen und beißen, sind die Spuren oft verwischt. Aber die typische Lokalisation und die passende Jahreszeit (Juli bis Oktober) ermöglichen meist die Diagnose.
Die Bekämpfung der Trombikulose kann durch Vorbeugung oder Behandlung erfolgen.

VORBEUGUNG
Man sollte Wiesen mit Trombikulabefall meiden. Dies sind meist Kuhweiden, Hundewiesen, Wiesen auf denen sich oft Tiere aufhalten. Menschen sollten hochreichendes Schuhwerk tragen, Bodenkontakt vermeiden (Hinsetzen und Hinlegen). Im eigenen Garten den Rasen oft schneiden ( die Larven sitzen an der Grasspitze). Den Rasenschnitt nicht im Garten liegen lassen.
Der Abstand zwischen Rasen und Haus sollte mehr als 2 Meter betragen (Temperatur). Diese Maßnahmen sind bei Hunden und vor allem bei Katzen oft ausreichend wirksam. Jedoch sollte man auf keinen Fall den Tieren ihre gewohnte Bewegungsfreiheit vorenthalten!

BEHANDLUNG
Man muß nicht jedes Tier mit Herbstgrasmilbenbefall behandeln. Die Milben haben außer dem Juckreiz keine Schadwirkung und verschwinden ja von selbst wieder. Zeigt ein Tier jedoch Juckreiz und sind Zeichen von selbstzugeführten Hautveränderungen vorhanden, muß man helfen.
Es eignen sich Schampoos mit antiparasitären Wirkstoffen. Auch die gegen Flöhe und Zecken wirksamen Arzneimittel zeigen eine gewisse Wirkung. Sind die Symptome nur auf wenige Stellen begrenzt, kann man durch das Auftragen von entzündungshemmenden Arzneimitteln den örtlichen Juckreiz lindern. In manchen Fällen wird, besonders bei hochempfindlichen Tieren, nur eine Behandlung mit juckreizstillenden Tabletten oder Injektionen während der ganzen Milbensaison helfen.

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Ehrlichiose
Ehrlichiose ist eine bakterielle Erkrankung, welche durch Ehrlichia sp. hervorgerufen wird und von Zecken (Rhipicephalus sanguineus, Ixodes ricinus) übertragen wird.

Ehrlichia canis ist der Erreger der Hunde-Ehrlichiose (auch bekannt als "Tropical Canine Pancytopenia"). Eine milde verlaufende Erkran-
kung kann beim Hund auch durch E. equi verursacht werden. E. canis ruft beim Menschen das "Mediterranean Spotted Fever" hervor.

Wenn eine Ehrlichiose frühzeitig diagnostiziert wird, so ist eine Therapie relativ einfach und i.allg. auch effektiv, doch beträgt die Inkubationszeit nur 8 bis 20 Tage. Eine späte Diagnose zieht schwere Gesundheitsschäden nach sich, oder verläuft tödlich (Dumler et al., 2000; Walker, 1996).

Noch vor 15 Jahren war Ehrlichiose eine Krankheit, die ‘lediglich’ Hunde, Schafe und Vieh betraf. Der erste Fall einer Ehrlichiose wurde in Deutschland bei einem Pferd beschrieben (Büscher et al., 1984). Die ersten Fälle von in Europa erworbenen humanen Ehrlichiosen wurden vor 10 Jahren bekannt (Morais et al., 1991; Guerrero et al., 1991).

Seit 5 Jahren ist bekannt, dass die Überträgerzecke R. sanguineus auch in Deutschland vorkommt, und dort Ehrlichiose auf den Hund überträgt (Dongus et al., 1996). Ein Jahr später wurden Antikörper gegen E. canis bei Waldarbeitern in Deutschland festgestellt (Fingerle et al., 1997).

In den letzten Jahren häufen sich europaweit die Ehrlichiose-Fälle beim Menschen (Siebinga & Jongejan, 2000; Oteo & Blanco, 1999; Hunfeld & Brade, 1999; Fingerle et al., 1999), sowie beim Hund (Sainz et al., 1999; Sainz et al., 1998).

Auch in Schweden ist die humane Ehrlichiose (Bjöersdorff et al., 1999; Nuti et al., 1998) nachgewiesen, sowie aktuell auch beim Hund (Egenvall et al., 2000). Weltweit sind heute hunderte von Menschen mit den verschiedensten, z.Tl. neu beschriebenen Ehrlichia-Arten infiziert (Glushako, 1997).

In der Schweiz wurde in 1,4% der Zecke Ixodes ricinus (= der 'Holzbock') eine Infektion mit Ehrlichien festgestellt (Liz et al., 2000). Die infizierten Zecken wurden u.a. von der Waldmaus Apodemus sylvaticus heruntergesammelt (Liz et al., 2000). Eine Coinfektion mit Borrelia burgdorferi, einer der (drei) Erreger von Borreliose in Deutschland wurde ebenfalls festgestellt.

Borrelien und Ehrlichien unterliegen offensichtlich keiner Temperaturbarriere, wie beispielsweise der Malariaerreger (die Malariamücke ist in Deutschland wieder massig vorhanden, sollte aber keine Malaria übertragen). Das deutsche Rheintal ist berüchtigt für seine hohen Zeckenpopulationen. Zum Teil wird eine Zeckendichte von 100 Zecken/m2 erreicht. Es ist daher anzunehmen, dass sich die Ehrlichiose ähnlich schnell in Deutschland verbreiten wird wie die Borreliose.
Ehrlichien befallen die Leukozyten, und sind als Morula-ähnliche Strukturen im Giemsa-gefärbten Blutausstrich sichtbar. Als sicherer Nachweis gilt eine PCR (Polymerasekettenreaktion) aus peripherem Blut.

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Endoparasiten

Bandwürmer (Cestoden)
Infektionen mit dem Schweine (Taenia (T.) solium) - oder Rinderbandwurm (Taenia saginata) kommen weltweit vor und werden, wenn auch selten, regelmäßig auch in Deutschland nachgewiesen. Typisch für den Befall mit Schweine- oder Rinderbandwurm ist der Abgang von Proglottiden (Fortpflanzungsglied eines Bandwurms) mit dem Stuhl, was der Patient meist selbst bemerkt. Der Nachweis eines Bandwurmbefalls ist oftmals nur ein Zufallsbefund.

Epidemiologie und Klinik eines Bandwurmbefalls
Für beide Würmer ist der Mensch der Endwirt. Für T. solium kann der Mensch zudem auch Zwischenwirt sein. Hier besteht die Gefahr einer Zystizerkose (Einlagern der Finnenformen in das Gewebe).

Die Infektion von Rindern und Schweinen erfolgt über die Aufnahme infektiöser Eier. Nach dem Schlüpfen durchdringen die Onkosphären die Darmwand und gelangen in die Muskulatur, wo sie sich zu Finnen entwickeln. Durch orale Aufnahme finnenhaltigen Fleisches kommt es beim Menschen zur Infektion. Dabei werden die Larven durch Kontakt mit Magensäure aus den Finnen freigesetzt. Der sich entwickelnde zwittrige adulte Wurm haftet sich mit seinem Kopf an der Darmwand an. Die Lebensdauer beider Würmer kann bis zu 25 Jahre betragen.
T. solium erreicht dabei eine Länge von 3 bis 7 Meter, während
T. saginata bis zu 15 Meter lang werden kann.

Nach einer Entwicklungsdauer von 8 bis 12 Wochen (Präpatenzzeit) kommt es zur kontinuierlichen Produktion von Proglottiden, die mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Die Proglottiden von T. saginata sind im Gegensatz zu T. solium zum Teil noch motil. Die Uterusäste der Proglottiden enthalten eine hohe Zahl infektiöser Eier, die sich durch eine hohe Umweltresistenz auszeichnen.

Als Ansteckungsquelle für den Menschen gilt nicht ausreichend gegartes Schweine- oder Rindfleisch.

Klinisch bestehen wenn überhaupt nur leichte Beschwerden. Dazu gehören abdominelle Symptome (Beschwerden des Magen-Darm-Traktes), Heißhunger, Gewichtsverlust, Erbrechen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, und perianaler Juckreiz. An Komplikationen kann bei T. saginata eine Appendizitis (Blinddarmentzündung), Cholezystitis (Gallenblasenentzündung) oder Pankreatitis (Entzündung der Bauchspreicheldrüse) durch Einwanderung von motilen Proglottiden auftreten.

Diagnose des Bandwurmbefalls
Eine Eosinophilie (Anstieg bestimmter weißer Blutkörperchen) findet sich nicht regelmäßig. In manchen Fällen fällt eine Erhöhung der alpha2Fraktion in der Elektrophorese auf. Die Diagnose wird durch den Nachweis von Proglottiden im Stuhl gesichert. Insbesondere gelingt die Speziesdifferenzierung durch Beurteilung der Zahl der Uterusäste. Auch lassen sich die Wurmeier im Stuhl nachweisen, wobei sich hier T. solium und T. saginata morphologisch nicht unterscheiden lassen.

Therapie eines Befalls mit Bandwürmern
Die Therapie erfolgt durch die orale Verabreichung von Praziquantel als Einmaldosis.

Prophylaxe
Als beste Prophylaxe gilt die Vermeidung des Genusses ungenügend gegarten Schweine- oder Rindfleisches. Durch mehrminütiges Erhitzen über 56° C oder Einfrieren bei ­24° C lassen sich infektiöse Finnen sicher zerstören. Nach der Hackfleischverordnung darf Schabe- und Hackfleisch nur in tiefgefrorenem Zustand in den Verkehr gebracht werden, wodurch potentiell vorhandene Finnen abgetötet werden. Als Risikofaktor für Infektionen durch Bandwürmer gilt die unkontrollierte Verbreitung menschlicher Fäkalien, wie z. B. an Bahndämmen, Erholungsgebieten und Autobahnparkplätzen o. ä. Bei starken Regenfällen kann es zur Überschwemmung von Weiden kommen, wodurch es wiederum zur Infektion von Schweinen und Rindern kommen kann. Auf Wiesen und Weiden können Bandwurmeier bis zu 160 Tage lebensfähig sein. Bei Temperaturen <5°C beträgt die Lebensdauer etwa 20 Tage. Auch in Gülle und Jauche sind Bandwurmeier über 4 Wochen infektionsfähig.

Für den Hausarzt ist es wichtig die Beobachtungen des Patienten von möglichen Proglottiden im Stuhl Ernst zu nehmen und diese dem Labor zur Diagnostik zuzuleiten.

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Fuchsbandwurm

Infektionsgefahr für Mensch und Haustier:
Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der nicht nur den Fuchs befällt. Neben Kleinnagern, die immer in die Infektionskette einbezogen sind, können auch Katzen, in selteneren Fällen Hund und Mensch betroffen sein.

Der geschlechtsreife, nur wenige Millimeter lange Bandwurm lebt im Dünndarm seines Endwirtes. Wie alle Bandwürmer braucht er einen Zwischenwirt, in dem sich die Entwicklung zur Bandwurmfinne vollzieht.

Der Entwicklungszyklus des Fuchsbandwurms spielt sich hauptsächlich in einem Kreislauf unter Wildtieren ab. Der Fuchs als Endwirt beherbergt den geschlechtsreifen Wurm und scheidet mit seinem Kot Bandwurmeier aus. Mäuse und Bisamratten nehmen die Eier mit ihrer Pflanzennahrung auf und werden dadurch zu infizierten Zwischenwirten. In den inneren Organen dieser Zwischenwirte vollzieht sich die Entwicklung zur Bandwurm finne. Die Kleinnager wiederum werden vom Fuchs als Hauptbeutetiere gefressen. So gelangt die Bandwurmfinne in den Endwirt, in dessen Darm sie sich zum geschlechtsreifen Bandwurm entwickelt.

Auch Hunde und Katzen können infizierte Mäuse fressen. Sie werden dann genau wie der Fuchs zu Endwirten, in deren Dünndarm der Fuchsbandwurm parasitiert. Krankheitserscheinungen, wie Darmentzündung, Durchfall, Abmagerung oder stumpfes Fell treten jedoch nur bei starkem Wurmbefall auf. Die Fuchsbandwurminfektion bei Hund und Katze gewinnt dadurch an Bedeutung, daß die Tiere zu Ausscheidern von Bandwurmeiern werden und ihr Kot - ebenso wie der des Fuchses - Ansteckungsquelle für den Menschen sein kann.

Der Mensch muß Bandwurmeier über den Mund aufnehmen, um sich zu infizieren. Im Entwicklungszyklus des Fuchsbandwurms ist er ein Fehlzwischenwirt, weil er die Infektion nicht an einen Endwirt weitergeben kann. In seinen Organen findet aber - wie bei echten Zwischenwirten - eine Finnenentwicklung statt. Vornehmlich Leber und Lunge werden befallen. Dabei entsteht ein Netzwerk von Schläuchen, das diese Organe weitgehend zerstört. Für den Zwischenwirt Mensch ist die Fuchsbandwurm-Infektion daher sehr gefährlich. Eine Heilung ist kaum möglich.

Die Vermeidung von Infektionsrisiken ist besonders wichtig. Bodennah wachsende Früchte wie Beeren und Pilze können mit Bandwurmeiern behaftet sein und sind dadurch eine gefährliche Ansteckungsquelle für den Menschen. Sie sollten niemals ungewaschen gegessen werden.

Im Umgang mit vierbeinigen Mäusefängern ist Hygiene der beste Infektionsschutz für den Menschen. Hände, die das Fell in der Afterregion berührt haben, dürfen nicht ungewaschen zum Mund geführt werden. Auch sollten Hunde und Katzen, die in der Nähe von Fuchspopulationen gehalten werden, regelmäßig entwurmt werden. Der Tierarzt verabreicht ein gegen den Fuchsbandwurm besonders wirksames, rezeptpflichtiges Medikament. Die Darmparasiten sterben dadurch ab und die Produktion von Wurmeiern wird unterbrochen.

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Rundwürmer
Rundwürmer sind fadenförmige Würmer. Ihr Körper läuft an beiden Enden spitz zu. Die Länge der ausgewachsenen Würmer reicht je nach Art von 1 Millimeter bis hin zu 25 Zentimetern. Alle Rundwürmer haben eine Mundkapsel, die neben der Nahrungsaufnahme auch zur Anheftung an der Darmwand dient.

Jedes erwachsene Wurmweibchen kann täglich mehrere Tausend Eier abgeben. Scheiden betroffene Katzen die Eier mit dem Kot aus, können diese von anderen Tieren aufgenommen und abgeschluckt werden. Im Darm schlüpfen aus den Eiern Larven, die durch Darmwand und Gewebe in unterschiedliche Organe wandern und dabei beträchtliche Schäden anrichten können. Anschließend wandern die Larven wieder in den Darm, entwickeln sich dort zu Würmern und legen neue Eier. Der Lebenszyklus des Parasiten beginnt von vorn.

Infiziert sich ein Mensch mit bestimmten Rundwurmarten der Katze, kommt es bei ihm ebenfalls zu einer Wanderung der Larven durch verschiedene innere Organe, oft verbunden mit nicht unerheblichen gesundheitlichen Störungen.

Übrigens: In einer aktuellen Untersuchung der Tierärztlichen Hochschule Hannover hat sich gezeigt, dass jede fünfte Katze, die mit dem Rundwurm Toxocara cati befallen war, niemals im Freien gewesen ist. Fazit: Auch Wohnungskatzen sind gefährdet und müssen daher regelmäßig gegen Rundwürmer behandelt werden!

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Kokzidiose
Die Kokzidiose Ist eine Krankheit, die jedem Züchter schon einmal mehr oder weniger zu schaffen gemacht hat. Sie ist oftmals an erster Stelle das Sterben der vielen Jungtiere verantwortlich zu machen. Schon darum sollte jeder Züchter mit der Entstehung und der Krankheit vertraut sein. Die Kenntnis von der Behandlung der Tiere und der Bekämpfung der Erreger ist die einzige Erfolgsgarantie. Häufig verenden die Jungtiere bei einzelnen Züchtern gleich reihenweise.

Bei der Suche nach der Ursache sind alle möglichen Dinge schuldig. Nur bei sich selbst sucht man nicht. Meistens aber ist es gerade die Ahnungslosigkeit des Züchters, die die Jungtiere verenden lässt. Bei kleinen Fütterungsfehlern wird der normale Verdauungsablauf mehr oder weniger stark gestört. Eine Schwächung des Organismus ist die logische Folge. Diese wiederum öffnet im negativen Sinn Tür und Tor, besser Tier und Stall, für alle möglichen anderen Krankheiten. Der Züchter wundert sich z.B. über den Schnupfen, den er plötzlich im Stall hat. Selbstverständlich wird die Schuld bei anderen Züchtern oder bei Ausstellungen gesucht. Die wirkliche Ursache aber ist oft die Schwächung durch Kokzidiose infolge eines Fütterungsfehlers.

Wie entsteht die Kokzidiose?
Die Erreger machen einen Teil ihrer Entwicklung im Tierkörper, vorwiegend im Darmtrakt, durch. Etwa ein gleich großer Teil der Entwicklung vollzieht sich außerhalb des Tierkörpers. Allgemein wird angenommen, dass etwa 70% unserer Kaninchen Kokzidienträger sind. Ebenso groß ist folglich der Prozentsatz der Dauerausscheider.  Es gibt im Grunde kaum Kaninchen, die nicht schon einmal von diesen Schmarotzern befallen waren.

Verschiedene Entwicklungsarten
Wir kennen verschiedene Arten der Vermehrung der Erreger bzw. der Sporen. Die wohl häufigste ist die Merogonie. Dabei gelangen die ausgereiften und ansteckungsfähigen Erreger mit dem Futter in den Magen - und Darmkanal. Dies ist der Beginn des Kreislaufes einer komplizierten Entwicklung und ungeheuren Vermehrung. Diese aufgenommenen Erreger werden Oozysten genannt. Sie haben eine schwer lösliche Hülle, die sie außerhalb des Tierkörpers nahezu unangreifbar macht. Erst Magen - und Darmsäfte lösen sie auf.

Der Inhalt, vier ovale Sporen mit je zwei Sporozoiten, kann sein Vernichtungswerk aufnehmen. Die vier Sporen mit je zwei Sporozoiten sind acht ansteckungsfähige Kokzidien. Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.

Die Kokzidien bohren sich jede einzeln in eine Zelle der Darmwand. Sie fressen deren Inhalt. Die Zellen sterben ab. Damit ist ihr großer Hunger aber noch nicht gestillt. Die nächsten Zellen müssen daran glauben. Verständlicherweise wachsen sie bei dieser Fresslust recht schnell. Sie entwickeln sich wieder zur Ausgangsform für eine ungeschlechtliche Vermehrung. So entstehen aus einer Kokzidie etwa 100 ähnliche Kokzidien, die Merozoiten. Die Vermehrung erfolgt mit solcher Geschwindigkeit, dass schon in kürzester Zeit große Flächen der Darmschleimhaut vernichtet sind. Diese kann dann natürlich auch ihre eigentliche Aufgabe, die Verdauung, nicht richtig weiterführen.

Neben der ungeschlechtlichen Vermehrung innerhalb des Tierkörpers werden auch wieder Oozysten ausgeschieden. Sie entstehen durch die Gametogonie, eine weitere Vermehrungsform. Sie ist aber auch nötig, da die ungeschlechtliche Vermehrung ständigen Wiederholungsfall an Substanz verliert. Die oben genannten Merozoiten sind erschöpft und benötigen eine Blutauffrischung. Dazu bilden sich männliche und weibliche Geschlechtszellen. Die männlichen Geschlechtszellen werden durch ständige Teilung immer kleiner und beweglicher. Es sind die so genannten Mikrogameten. Die weiblichen dagegen sind größer und unbeweglicher. Sie werden als Makrogameten bezeichnet. Die sehr beweglichen Mikrogameten schwimmen zu den Makrogameten und befruchten sie. Nach der Befruchtung umgeben sich die Makrogameten mit einer festen, wachsähnlichen Hülle. Dies sind dann die Oozysten als Dauerform. Die Oozysten sind unbeweglich, sie werden mit dem Kot ausgeschieden. Bei der Berührung mit der Einstreu oder dem Futter bleiben sie daran hängen. Die neuerliche Aufnahme durch die Tiere ist die logische Folge. Der beschriebene Kreislauf vollzieht sich innerhalb nur einer Woche.

Die Oozysten besitzen eine große Wiederstandskraft. Nahezu ohne Einfluss überstehen sie die verschiedensten Umwelteinflüsse. Selbst relativ starke, chemische Mittel können ihnen nichts anhaben. Lediglich Hitze vertragen sie nicht. Bereits bei 55 Grad Wärme sind sie innerhalb von zwei Sekunden abgestorben. Kältegrade, wie sie in unseren Breiten üblich sind, überleben die Oozysren anstandslos.

Allgemein ist zu sagen: Hitze und Trockenheit vertragen sie weniger als Kälte und Feuchtigkeit. Wobei Wärme und Feuchtigkeit geradezu als Brutofen wirken. Im Regelfall sind unsere Tiere Dauerausscheider. Da müssen wir uns einmal vorstellen, wie rasend schnell größere Mengen Kokzidien  bzw. in ihrer Dauerform als Oozysten ausgeschieden werden. Diese Oozysten machen bei entsprechender Wärme und Feuchtigkeit einen Reifeprozess von zwei bis drei Tagen durch. Die nötige Umwelt finden wir in jeder Bucht. Vermehrt natürlich in schlecht gepflegten Stallanlagen. Nach ihrem Reifeprozess sind die Oozysren ansteckungsfähig. Die Aufnahme ist sehr leicht mit dem Futter gegeben. Der Kreislauf beginnt von vorn.

Da Umwelteinflüsse den Oozysten kaum Schaden zu fügen können, sind sie selbst auf dem Feld oder der Wiese gefährlich. Beim Einbringen der Ernte, von Gras oder Heu, kommen sie wieder in den Stall. Häufig kommt es dabei zu Massenbefall. Eine saubere Stallanlage ist eine Möglichkeit, den totalen Befall zu verhindern.

Wir müssen zwei Arten von Kokzidien unterscheiden. Einmal die Darmkokzidie und zum anderen die Leberkokzidiose. Beide Arten sind in ihrer Auswirkung auf den Gesundheitszustand  der Tiere ähnlich.

Auswirkung auf das Tier
Die Kokzidien sind Schmarotzer. Sie nehmen ihrem Wirt, dem Kaninchen, die Nahrung. Dabei brechen sie die Zellen des Dünndarms, des Gallenganges und der Leber auf. Der Inhalt der Zellen dient ihnen als Nahrung. Die Zellen werden zerstört. Als logische Folge wird die Verdauungskraft herabgesetzt. Dies ist aber nicht die schlimmste Folge. Wesentlich schlimmer sind die Entzündungen der Zellen, die dabei entstehen. Es kommt zur Darmentzündung. Diese führt zur unvollständigen Verdauung.

Das halb verdaute Futter passiert zu schnell den Darm. Als Folge kommt es zu unerwünschten Gärungen im Leib der Tiere. Sie blähen auf. Oftmals meinen die Züchter, ihre Tiere hätten die Trommelsucht. Diese Diagnose ist aber unrichtig, da Trommelsucht nicht wie Kokzidiose von Durchfall begleitet wird. Die Darmentzündung und ihre Folgen sowie der Durchfall führen zu einem relativ schnellen Kräfteverfall. Es kommt im Extremfall zum Tod des Tieres.

Bei der Gallengang - oder Leberkokzidiose tritt Durchfall nur in den seltensten Fällen auf. Allerdings ist ein aufgeblähter Leib durchaus möglich. Es kommt durch die stark angeschwollene Leber. Beim schlachten zeigt die Leberoberfläche graugelbe, körnige Knoten. Ihre Entstehung geht auf einen Abwehrvorgang des Körpers zurück. Die eingedrungenen Kokzidien werden in einen Kalkpanzer eingekapselt. In dieser Form ist die Leberkokzidiose nicht tödlich. Werden aber die Lebensbedingungen für das Tier schlechter, so können die Kalkpanzer aufbrechen. Die folgende Überschwemmung des Körpers mit Kokzidien kann dann kein Tier mehr verkraften.

Allgemein kann gesagt werden, dass eigentlich nicht die Kokzidien die wirkliche Grundlage für eine Erkrankung mit Todesfolge ist, vielmehr ist es die Entstehung einer bakteriellen Darminfektion durch die Vernichtung großer Darmflächen. Diese Verletzungen kommen mit dem Futter und Kot in Berührung. Es entstehen Entzündungen und andere Darmerkrankungen. Diese sind letztlich die Todesursache. Mit anderen Worten, wir müssen dafür Sorge tragen, dass der Kokzidienbefall in erträglichen Grenzen gehalten wird.

Wie man die Kokzidiose in Grenzen hält
Die befruchteten Eizellen werden mit dem Kot ausgeschieden. Es muss für absolute Sauberkeit gesorgt werden! Bei starkem Befall haben sich Roste recht gut bewährt. Der durchgefallene Kot sollte allerdings jeden zweiten Tag entfernt werden. Es verhindert das Reifen der Eier. Es ist dabei immer an die ungeheure Vermehrung der Oozysten zu denken. Immerhin entstehen innerhalb von drei Wochen aus einer Oozyste 750 000 Oozysten.

Erscheint ein Tier krank, so sollte es stets als letztes versorgt werden. Stallbuchten und Futternäpfe sind peinlichst zu desinfizieren. Ein gutes Mittel ist die Flamme. Aber Vorsicht!

Lange Zeit gab es kein wirksames Mittel gegen die im Tierkörper lebenden Kokzidien. Dr. med. vet. Friedrich Karl Dorn stieß 1947 mehr durch Zufall auf Eleudron. Diese Mittel wurde bei Lungen-
erkrankungen eingesetzt. Dr. Dorn fand heraus, dass Eleudron alle Formen von Kokzidien im Tierkörper abtötet. Ja, nicht nur im Tierkörper, sondern nach wenigen Tagen tritt eine völlige Befreiung von Oozysten ein. Dieses Mittel ist sehr verträglich. Es besteht kaum die Gefahr der Überdosierung.

Später sind zahlreiche Mittel auf den Markt gekommen, die gegen die Kokzidiose wirkten, die meisten auf Sulfonamidenbasis. Alle diese Mittel sind aber nur wirksam, wenn jede Art der Einschleppung verhindert wird. Beim Zukauf von Tieren oder nach Beschickung von Ausstellungen ist äußerste Kontrolle angesagt. Eine genaue Beobachtung der Tiere ist unerlässlich. Selbst das Decken in fremden Ställen oder das Deckenlassen fremder Häsinnen birgt Gefahren.

Häufig kommt es bei durch Kokzidiose geschwächten Tieren zu dem gefürchteten Schnupfen. Vielfach wird hier von Kokzidioseschnupfen gesprochen. Diese Interpretation ist aber falsch. Ein Aufeinander-
folgen beider Krankheiten ist nicht ganz auszuschließen. Es handelt sich aber um zwei völlig verschiedene Erkrankungen. Der Schnupfen ist eine Erkrankung der Atemwege, die Kokzidiose dagegen eine des Leber - und Darmtraktes.

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Toxoplasmose
Toxoplasmose ist eine weit verbreitete Infektionskrankheit. Die Übertragung erfolgt durch den Verzehr von nicht durchgegartem Fleisch oder über Katzenkot. In der Regel verläuft die Infektion harmlos. Ausnahme: Schwangere und abwehrgeschwächte Menschen. Diese benötigen eine Therapie mit Antibiotika.

Was ist Toxoplasmose?
Toxoplasmose ist eine weit verbreitete, durch einzellige Lebewesen (Toxoplasma gondii) übertragene Infektionskrankheit. In der Regel ist die Krankheit harmlos, die meisten Infektionen verlaufen ohne jegliche Krankheitszeichen, also von den Betroffenen unbemerkt. Vereinzelt treten Lymphknotenschwellungen auf, besonders am Hals, sowie Fieber, grippeähnliche Symptome und Kopfschmerzen.

Gefährlich sind Infektionen mit Toxoplasma gondii in der Schwangerschaft, denn sie können das ungeborene Kind schädigen. Auch für Menschen mit einer geschwächten körpereigenen Abwehr ist die Krankheit bedrohlich.

Die meisten Menschen wissen nicht, ob sie an einer Toxoplasmose erkrankt waren und deshalb durch Antikörperbildung vor einer weiteren Infektion geschützt sind. Im Alter von 40 Jahren hat mindestens jeder zweite Mensch Antikörper gegen Toxoplasma gondii, das heißt, das Immunsystem hatte irgendwann einmal Kontakt mit dem Erreger und hat sich erfolgreich gegen ihn durchgesetzt.

Wie kann man sich anstecken?
Der Erreger der Toxoplasmose ist ein Parasit. Er vermehrt sich in den Zellen von Mäusen, Rindern, Schafen, Schweinen und Menschen, und bildet dort infektiöse Zysten, sowohl in der Muskulatur als auch in anderen Organen wie dem Gehirn. Endwirt sind Katzen, die diese infektiösen Zysten mit dem Kot ausscheiden.

Der Mensch kann sich durch den Genuss von rohem Fleisch infizierter Tiere anstecken. Mett und Schweinefleisch beispielsweise sind zu 25 Prozent mit Zysten infiziert. Ein zweiter Infektionsweg ist der Kontakt mit belastetem Katzenkot, beispielsweise beim Reinigen des Katzenklos.

Ungewaschener Salat oder rohes Gemüse bergen eine weitere mögliche Infektionsquelle. Eine erkrankte Schwangere kann über die Plazenta ihn ungeborenes Kind im Mutterleib.

Wann kann eine Infektion gefährlich werden?
Gefährlich ist in erster Linie die Erst-Infektion während der Schwangerschaft, da dann der Erreger über die Nabelschnur in den kindlichen Organismus gelangen kann. Voraussetzung dafür ist, dass die Mutter zum ersten Mal während der Schwangerschaft an der Toxoplasmose erkrankt, also in ihrem bisherigen Leben noch nie Kontakt damit hatte und deshalb noch keine Antikörper gebildet hat. Die Infektion, die meist im zweiten oder letzten Drittel der Schwangerschaft erfolgt, kann (muss aber nicht) zu schweren Schäden des Kindes oder zu Früh- und Totgeburten führen. Allerdings geht auch nur etwa jede zweite Infektion der Mutter auf das Ungeborene über. In vier bis sechs Prozent dieser Fälle kommt es dann zu der gefürchteten Toxoplasmose mit vielfältigen Missbildungen des Säuglings, etwa:

  • einer Gehirnentzündung mit Wasserkopf (Hydrozephalus),
  • Augenentzündungen und Verkalkungen im Gehirn,
  • eine Vergrößerung von Leber und Milz,
  • Gelbsucht,
  • Herzmuskelentzündung,
  • Lungenentzündung und
  • der Gefahr einer geistigen Behinderung.

Auch für abwehrgeschwächte Menschen birgt die Infektion Risiken. Vor allem Patienten, die sich einer Therapie unterziehen, die ihr Abwehrsystem unterdrückt (zum Beispiel eine Chemotherapie bei Krebs) sowie für Aids-Kranke kann die Toxoplasmose lebensbedrohlich werden. Während die Infektion bei gesunden Menschen sehr milde und regelmäßig unerkannt verläuft und harmlos ist, nimmt sie bei Abwehrgeschwächten oft einen schweren Verlauf mit einer Gehirnentzündung (Hirntoxoplasmose) und dem Befall anderer Organe wie Herz, Leber oder Milz (septische Streuung). Unbehandelt kann eine Toxoplasmose bei diesen Patienten innerhalb von wenigen Wochen tödlich verlaufen.

Wie kann man sich vor einer Infektion in schützen?
Den besten Schutz vor Toxoplasmose bildet die durchgemachte Infektion, da sich dabei Antikörper gegen den Erreger bilden, die ein Leben lang im Organismus bleiben. Eine Frau, die schwanger werden möchte, kann durch einen einfachen Bluttest als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) bei ihrem Gynäkologen erfrahren, ob sie Antikörper gegen die Toxoplasmose besitzt.

Bei Schwangeren, die keine schützenden Antikörper besitzen, ist es sehr wichtig, eine Infektion in dieser Zeit zu vermeiden. Deshalb sollten sie auf den Verzehr von rohem oder ungenügend gebratenem Fleisch verzichten, zum Beispiel von rohem Mett oder Tartar.

Außerdem sollten werdende Mütter, die keine Antikörper besitzen, nach Möglichkeit den engen Kontakt zu Katzen vermeiden. Falls eine Schwangere eine Katze besitzt und diese nicht weggeben möchte, muss sie intensiv auf gründliche Hygiene achten und sollte nicht mit kotverunreinigtem Material in Berührung kommen (Handschuhe, Handdesinfektion). Das Gleiche gilt für abwehrgeschwächte Menschen.

Wie wird eine Infektion festgestellt?
feststellen. Wenn Antikörper da sind, besteht ein weitgehender Schutz vor einer erneuten Infektion.

Innerhalb der Mutterschaftsvorsorge bietet der Frauenarzt diesen Bluttest als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) an.

Falls es zu einer schweren Infektion gekommen ist (zum Beispiel konnatale Toxoplasmose oder Hirntoxoplasmose), kann der Erreger ebenfalls im Blut, aber auch in der Gehirnflüssigkeit, dem Liquor, nachgewiesen werden.

Vor der Geburt ist es möglich, das Erbmaterial von Toxoplasma gondii aus dem Fruchtwasser oder aus fetalem Blut zu gewinnen. Diese Untersuchung birgt allerdings einige Risiken, vor allem für das Ungeborene, und wird vom Arzt nur bei dringendem Verdacht auf eine Infektion und möglichen sich daraus ergebenden Konsequenzen durchgeführt.

Wie wird eine Infektion behandelt?
In den meisten Fällen muss die Toxoplasmose nicht behandelt werden, da die Beschwerden so gering sind und die Erkrankung nach kurzer Zeit von alleine ausheilt.

Eine Therapie mit Antibiotika ist nur in folgenden Situationen notwendig:

  • Toxoplasmose mit starken Beschwerden (zum Beispiel hohes Fieber, Muskelschmerzen)
  • Erst-Infektion in der Schwangerschaft
  • Abwehrgeschwächte (zum Beispiel immunsuprimmierte und AIDS-Patienten) mit akuter Toxoplasmose
  • Konnatale Toxoplasmose

Antibiotika sind Medikamente, die Bakterien, aber auch Einzeller wie Toxoplasma gondii, abtöten und damit deren weitere Ausbreitung im Körper verhindern.

Als unerwünschte Wirkungen der Antibiotika kann es zu

  • allergischen Reaktionen,
  • Mundtrockenheit,
  • Übelkeit und
  • Magen-Darm-Beschwerden sowie
  • zu Blutbildveränderungen kommen.

Schwere Nebenwirkungen der Antibiotika-Therapie, wie Schäden an Nieren und anderen Organen, sind selten.

Wird eine Erst-Infektion der Mutter in der Schwangerschaft festgestellt, mündet das nicht zwangsläufig  auch in eine Infektion des Ungeborenen. Trotzdem wird der Frauenarzt weitere Blutuntersuchun-
gen (auch Kontrollen im Verlauf) durchführen und frühzeitig auch eine Therapie mit Antibiotika beginnen, um eine weitere Ausbreitung oder den Übergang der Infektion auf das Ungeborene zu verhindern. Der Arzt wählt ein Antibiotikum, das zum einen das Ungeborene nicht schädigt, gleichzeitig aber die Toxoplasmose-Erreger sicher abtötet. Durch eine frühzeitige Antibiotikatherapie können kindliche Schäden weitgehend vermieden werden.

Durch regelmäßige Antikörperbestimmung aus dem Blut der Mutter bekommt der Arzt Informationen über den vermutlichen Infektionszeitpunkt und damit über die mutmaßliche Infektions- und Missbil-
dungs gefahr für das Ungeborene (zum Beispiel Mikroverkalkungen im Gehirn mit Taubheit, Sehbehinderungen oder körperlichen oder geistigen Behinderungen). Auch mit Hilfe von Ultraschalluntersuchungen kann das Risiko einer kindlichen Missbildung näher eingegrenzt werden. Eine Toxoplasmose-Infektion des ungeborenen Kindes stellt keine generelle Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch dar.

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Giardiose
Giardien gehören wie die Kokzidien zu den Protozoen, d.h. sie sind tierische Einzeller. Der Erreger der Giardiasis ist der Einzeller Giardia lamblia, der hauptsächlich durch das Trinken von fäkal verunreinigtem Wasser übertragen wird. Nach der Ansteckung vermehren sich die Parasiten im Darm sehr schnell, was zu einer Schädigung der Darmschleimhaut und damit zu Durchfall führt. Die Giardien kommen in einer aktiven Form (Trophozoid) und einer ruhenden Form (Zyste) vor. Eine Infektion wird schon durch die Aufnahme von nur zehn Zysten ausgelöst, wogegen die aktiven Formen nicht infektiös sind. Die Zysten werden mit dem Kot abgegeben und können auch bei Kälte und Feuchtigkeit monatelang überleben. In Gebieten mit schlechten hygienischen Verhältnissen ist das Ansteckungsrisiko deshalb recht groß. Giardia lamblia ist weltweit verbreitet, kommt aber besonders häufig in südlichen Ländern vor.

Giardien sind die zweithäufigsten Magen-Darm Parasiten, die u.a. bei Hund, Katze aber auch beim Mensch vorkommen können. Wenn Ihr Tier unter hartnäckigem, schleimigen, gelblichen manchmal auch blutigem Durchfall leidet, evtl. verbunden mit Erbrechen und Fieber, sollte unbedingt eine Kotprobe auf Giardien untersucht werden. Ein Befall mit Giardien muss auf jeden Fall mit Medikamenten behandelt werden. Wirkstoffe gegen Giardien sind Albendazol, Metronidazol und Fenbendazol. Oft ist eine mehrmalige Behandlung (z.B. mit Panacur) notwendig. Wenn weitere Tiere im Haushalt leben, sollten alle Tiere prophylaktisch mitbehandelt werden, da die Ansteckungsgefahr sehr groß ist. Neben der Gabe von Medikamenten ist auch die Hygiene sehr wichtig. Ohne Hygienemaßnahmen sind die Giardien nur sehr schwer in den Griff zu bekommen. Giardien zählen zu den Zoonosen, sie sind also auch auf den Menschen übertragbar, am häufigsten ist jedoch ist die Ansteckung von Mensch zu Mensch und von Hund zu Hund.

Die Giardien besitzen eine Art Saugnapf mit welchem sie sich an der Darmwand ihres Wirtes festhalten können. Deutlich sichtbar sind die bleibenden Abdrücke im Darm, wenn sich die Giardien wieder ablösen.

Die Form der Giardien erinnert leicht an eine Birne. Die zwei "Augen" sind in Wirklichkeit Zellkerne mit den Erbinformationen.

Viele Tiere beherbergen Giardien im Darm, ohne erkennbare Krankheitsanzeichen. Der Erreger lebt dann häufig unbemerkt im Dünndarm. Es gibt auch Tiere, welche die Giardien nicht zu eliminieren vermögen. Obwohl es Medikamente gegen die Giardien gibt, hilft bei diesen Tieren die Therapie oftmals nur kurzfristig und die Erreger treten schon bald wieder auf. Da es aber wichtig ist, die Ausscheidung der Parasiten möglichst gering zu halten, müssen die Tiere regelmäßig behandelt werden. Es kann auch vorkommen, dass sich Giardien während einer Behandlung im Gallengang verstecken und für das Medikament nicht zugänglich sind. Es handelt sich dabei um so genannte Dauerausscheider. In diesen Fällen wird es notwendig sein, die Behandlung in regelmäßigen Abständen zu wiederholen.

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Babesiose
Die Babesiose des Hundes ist eine gefährliche und rasant verlaufende Erkrankung. Normalerweise tritt sie gehäuft im Frühjahr, seltener im Herbst, auf. In dieser Zeit sind die Überträger Zecken, die Auwaldzecken (Dermacentor reticulatus), besonders aktiv. Sie kommen hauptsächlich in den etwas wärmeren Ländern südlich von Deutschland, wie Frankreich, Spanien, Italien, aber auch in Ungarn sowie in den Balkanländern vor. Dort sind sie nicht nur auf dem Land, sondern auch in den Parkanlagen der Städte zu  finden. Aber auch in Deutschland, besonders in der oberrheinischen Tiefebene kommen sie vor und können dort ebenfalls die Babesiose übertragen. Der bei uns einheimische und allgemein bekannte Holzbock (Ixodes ricinus) dagegen kann sie nicht übertragen. Bereits bei den ersten Sonnenstrahlen im zeitigen Frühjahr lauern die Auwaldzecken an den Grasspitzen, selbst wenn in der Umgebung noch Schnee liegt. Sie klammern sich bei Berührung sofort an den Haaren eines vorbeistreifenden Hundes fest, suchen eine geschützte Hautstelle, betäuben diese mit ihrem Speichelsekret und beginnen sich mit ihren Mundwerkzeugen in die Haut einzubohren. Hat der Stechrüssel ein kleines Blutgefäß angebohrt, beginnt die Zecke mit dem Blutsaugen. Der Zeckenspeichel verhindert dabei die Blutgerinnung. Gleichzeitig werden die Babesien, die sich in den Speicheldrüsen der Zecke vermehrt haben, in die Blutbahn abgegeben. Sie befallen sofort die roten Blutkörperchen und beginnen sich durch Teilung explosionsartig zu vermehren, wodurch die roten Blutkörperchen zerstört werden. Die freigewordenen Babesien befallen neue Blutkörperchen, in denen Sie sich wiederum vermehren. Der Hund reagiert darauf anfangs mit Fieber, später mit zunehmender Mattigkeit und Fressunlust. Nach einigen Tagen haben sich die Babesien so stark vermehrt, dass der massenhaft anfallende rote Blutfarbstoff über die Nieren mit dem Harn ausgeschieden wird. Der Urin verfärbt sich dann dunkelrot bis schwarz.

Viele Tierhalter erkennen erst zu diesem Zeitpunkt den Ernst der Lage und suchen einen Tierarzt auf - oftmals ist es dann schon zu spät. Die Babesien können auch noch andere Krankheitserscheinungen verursachen: Die mit Babesien befallenen roten Blutkörperchen verstopfen die kleinen Blutgefäße im Gehirn und die Tiere fallen wegen einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff ins Koma und sterben.

Je schneller die Erkrankung erkannt und je früher eine geeignete Behandlung eingeleitet wird, desto größer sind die Chancen für eine Heilung. Bei den ersten Anzeichen von Mattigkeit nach einem Zeckenbefall im Urlaubsland sollte deshalb sofort ein einheimischer Tierarzt aufgesucht werden. Er ist mit der Erkrankung vertraut und wird gezielt untersuchen. Zur Behandlung der Babesiose stehen gut wirksame Medikamente zur Verfügung, die aber nur dann helfen, wenn noch nicht zu viele rote Blutkörperchen zerstört worden sind.

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Der Import von Krankheiten
Hunde, die ihre Besitzer auf Reisen ins Ausland begleiten, können sich mit den beschriebenen Krankheiten anstecken. Sie stellen aber auch eine stetig wachsende Gefahr für die einheimischen Hunde dar, da über sie beispielsweise die Babesiose nach Deutschland eingeschleppt wird, wo sie ursprünglich nie vorkam. Dies geschieht auf zwei Wegen. Zum einen werden von den reisenden Vierbeinern unbemerkt Dermacentor-reticu-latus-Zecken nach Deutschland gebracht, die die Erreger der Babesiose in ihren Speicheldrüsen beherbergen. Zum anderen kann sich die in einigen Gebieten Deutschlands heimische Überträgerzecke durch Saugen an einem mit Babesiose infizierten Hund anstecken. Da die Zecken in der Lage sind, die Babesien auf ihren Nachwuchs zu übertragen, werden immer mehr Zecken zum Träger des Erregers. So ist seit etlichen Jahren bekannt, dass im Raum Kehl/Offenburg/Lahr/Emmendingen/Freiburg (Breisgau) Dermacentor-reticulatus-Zecken vorkommen, die mit Babesien infiziert sind. Hunde, die dort leben, laufen somit Gefahr, durch das Ansaugen einer Zecke an Babesiose zu erkranken. In einer tiermedizinischen Fachzeitschrift war kürzlich zu lesen, dass nun auch im Süden von München so ein Herd existiert. Mehrere Hunde, die nie in ihrem Leben Deutschland verlassen haben, waren an Babesiose erkrankt. Untersuchungen ergaben, dass sie alle auf der gleichen Wiese regelmäßig Auslauf erhielten, bei einigen von ihnen wurden Dermacentor-reticulatus-Zecken gefunden.



Urlaubsreisen in tropische und subtropische Länder erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Immer häufiger begleiten Haustiere ihre Besitzer auf solchen Reisen. Aber nicht nur von Fernreisen kann ein Hund mit unerfreulichen "Reisenmitbringseln" zurückkehren, sondern auch in beliebten, nicht allzu weit entfernten Urlaubsländern sind unsere Vierbeiner nicht vor Krankheiten gefeit.

So eine Krankheit wäre die Dirofilariose, welche mittlerweile im gesamten Mittelmeerbereich anzutreffen ist.

Vor allem die italienische Poebene weißt mit 95 % die höchste Verseuchung weltweit auf. Auf den kanarischen Inseln Las Palmas sind 32% und auf Teneriffa sind 61% der Hunde infiziert. Weiteres seuchenhaftes Vorkommen gibt es vor allem in den USA und Ungarn.

Erreger dieser Krankheit ist Dirofilaria immitis, eine Filarienart. Dieser Blutparasit wird durch ca. 70 verschiedene Stechmückenarten übertragen. Im Endwirt Hund entwickeln sich die sogenannten Makrofilarien = ausgewachsene Herzwürmer. Nach einer bis zu mehreren Monaten dauernden Inkubationszeit verliert der Hund an Gewicht, wird schwächer, entwickelt Atemnot, Husten, Herz-, Leber- und Niereninsuffizienz, sowie Bauchwassersucht. Entzündliche Veränderungen und absterbende Parasiten können zu Thrombosen führen. Bei einer Thrombose ist der Blutstrom in einem Blutgefäß oder im Herzen behindert.

Der direkte Nachweis der Mikrofilarien erfolgt durch mikroskopische Untersuchung von peripherem Blut über einen Blutausstrich. Bei ca. 25% der infizierten Hunde findet man keine Mikrofilarien. Dieser Zustand wird als okulte Dirofilariose bezeichnet.

Der Antigennachweis der adulten Herzwürmer im Serum ist erst 6-7 Monate nach Infektionsbeginn aussagekräftig.

Die medikamentöse Therapie ist in der Wirkung unzureichend und hat massive Nebenwirkungen. Das Abtöten adulter Herzwürmer ist zudem sehr riskant aufgrund der hohen Thrombosegefahr.

Wichtig ist daher die Vorbeugung!!!!! Es sollten alle Hunde welche in gefährdete Gebiete auf Urlaub mitgenommen werden eine entsprechen de Herzwurmprophylaxe bekommen. Diese besteht entweder aus einem Halsband und/oder einem Shampoo welches die Stechmücken fernhält, oder einer direkten Prophylaxe des Filarienbefalles durch ein Medikament zum Auftragen auf die Haut.

Quelle: Wikipedia