Vorsicht schlechter Hundetrainer – unsinnige und veraltete Trainersprüche

Der Beruf eines Hundetrainers ist nicht geschützt und somit kann sich leider jeder “Hundetrainer” nennen. Oftmals ist es für den Hundehalter schwierig die Qualität eines Trainers einschätzen zu können. Im Folgenden finden Sie unsinnige und veraltete Sprüche, an Hand derer sie die Inkompetenz und mangelde Fortbildungsbereitschaft eines Hundetrainers erkennen können.

Das Rangordnungsmodell zwischen Hund und Mensch gilt wissenschaftlich als widerlegt.

Folgende Äußerungen gelten als veraltet und nicht hundegerecht

  • “Sie müssen dem Hund zeigen wer hier der Chef ist.”
  • “Sie müssen den Hund auf den Rücken drehen.”
  • “Ihr Hund hat einen dominanten Charakter.”
  • “Jeder Hund darf generell niemals: auf erhöhten Plätzen oder im Bett liegen/ seine Futter bekommen bevor der Mensch gegessen hat/ zuerst durch die Tür gehen/ mehrere Liegeplätze haben/ beim Spielen gewinnen/ den Weg bestimmen.”

Der unachtsame Umgang mit der Leine oder das Führen eines ziehenden Hundes am Halsband kann erhebliche gesundheitliche Schäden verursachen und zu Fehlverknüpfungen führen.

Falsch sind daher folgende Sprüche

  • “Rucken Sie an der Leine. Sonst wird er Sie oder ihre Kommandos weiterhin ignorieren.”
  • “Ohne Sprühhalsband/ Wurfschellen/ Wurfkette/ Stromhalsband (Teletakt)/ Leinenruck/ Stachelhalsband/ Kettenhalsband haben wir bei diesem Problem keine Chance.”
  • “Sie brauchen ein Halsband. Nur so können Sie richtig auf den Hund einwirken.”
  • “Brustgeschirre verursachen Haltungsschäden.”
  • “Am Brustgeschirr wird der Hund immer ziehen.”

Aufgrund der vielen unterschiedlichen Rassen und Entwicklungsstadien versteht sich nicht jeder Hund automatisch mit allen anderen Hunden. Die Begegnung zwischen einem 10-jährigen Dackel mit Rückenproblemen und einem 7-Monate alten Labrador geht ohne Eingreifen der Halter definitiv auf Kosten des Dackels. Dieser kann erhebliche gesundheitliche Schäden davontragen und der Labrador lernt nicht automatisch von allein mit kleinen Hunden vorsichtig zu sein.

Daher Vorsicht bei dem Spruch:

  • “Das machen die Hunde schon unter sich aus.”
  • “Der Kleine muss lernen sich zur Wehr zu setzen.”

Insgesamt lässt sich sagen, dass man auf sein Bauchgefühl achten sollte. Verlangt ein Trainer etwas von mir, daß ich nicht tun möchte oder macht ein Trainer etwas mit meinem Hund, bei dem ich ein schlechtes Gefühl habe, muss ich Einspruch erheben! Sie sind der Anwalt ihres Hundes. Ihr Hund ist darauf angewiesen, dass Sie sich für seine Rechte und sein Wohlbefinden einsetzten. Oftmals sind die Trainingsansätze mancher Hundeschulen leider gewalttätig bis hin zur Tierschutzrelevanz und widersprechen jeglicher Tierethik. Falsche Obrigkeitshörigkeit gegenüber dem Trainer ist absolut fehl am Platz.

Quelle: Hundeerziehung-online